Nachhaltigkeit und ich… – Green Blogger Meetup

Green Blogger Meetup Köln

Es ist ein Thema, womit ich mich bisher eher im Privaten auseinander gesetzt habe. Abseits von Ernährungsalternativen, wie Veganismus, habe ich mich mit der Nachhaltigkeit und allem was damit verbunden ist, beschäftigt und habe für mich einen Weg gesucht, um meinen Lebensalltag nachhaltiger/grüner zu gestalten. Meine Gedanken dazu und zu dem Green Blogger Meetup lest ihr jetzt und hier.

Hallo meine Lieben!

Nachhaltigkeit… Es ist ein großes Wort. Ein Wort, dass versucht unseren Weg aus dem ewigen Hamsterrad heraus zu beschreiben. Es steht für eine bessere Zukunft und soll verhindern, dass wir unseren Planeten und die Gesellschaft am Ende doch noch kaputt kriegen.
So langsam hat dieses Wort und alles was dahintersteht sich zu einem Megatrend entwickelt, dass nun auch Deutschland endlich in seinem Griff hat.

„Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“

– Mark Twain

Man versucht nun zukünftige Ereignisse zu beeinflussen und es hat verdammt viel mit Wirtschaft zu tun, als auch mit Konsum. Es stellt sich nun auch die Frage, passen grüne Themen, wie Zero Waste, Minimalismus und ähnliche Themen mit Konsum zusammen?

Konsum und Nachhaltigkeit

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Ist es nicht das gleiche, nur halt nachhaltiger? Wenn man vor allem unsere Fashion Blogger ansieht, ist es nicht bedenklich, wenn sie immer neue Klamotten sich kaufen und dann vorführen? Klar auch wenn es Fair Fashion sein sollte, werden Ressourcen dafür verwendet, die nachwachsen müssen, es entstehen trotzdem Abfallstoffe. Vielleicht nicht so viele, wie bei einer konventionellen Produktion, aber dennoch werden Materialien aufgebraucht und eine Wertschöpfung wird durchlaufen. Das lässt den Preis steigen.
Immer mehr Menschen sind trotzdem bereit für grüne Kleidung mehr Geld auszugeben, aber trotzdem spielt der Konsum eine große Rolle. Was ist also anders bei unseren Fair Fashion Bloggern?

Das Spar-Paradoxon¹

Es gibt in der VWL das sogenannte „Spar-Paradoxon“, dass uns Studierende vor Augen halten soll, was der Unterschied eigentlich zwischen Makro- und Mikroökonomie ist bzw. wie das Ganze in Verbindung steht.

Herunter gebrochen sagt es nur aus, dass wenn eine Person anfängt zu sparen, dies für jene Person einen Mehrwert schafft, da man sich zu einem späteren Zeitpunkt etwas leisten kann. Mikroökonomisch also sehr sinnvoll für einen selbst. Makroökonomisch gesehen jedoch löst dies eher einen Rückgang der Nachfrage aus, so dass die Investitionskraft, die Produktion so wie das Einkommen herunter gesetzt werden. Nach diesem Modell bringt es theoretisch nichts zu Sparen, denn durch das verringerte Einkommen, die Sparanstrengung sich selbst aufhebt oder ganz schwindet.
Man geht davon aus, dass zu Zeiten in denen das Vertrauen in die Regierung bröckelt alle Einwohner eines Landes anfangen zu sparen und so der Wirtschaft einen Dämpfer verpassen. Es könnte sogar so weit gehen, dass es in eine Rezession führen könnte.

Mr. Konsum

Neben anderen ist der Konsum einer der großen Treiber des Kapitalismus. Er betrifft uns am meisten, da er unser meist genutztes Werkzeug ist, wie wir versuchen in die Wirtschaft einzugreifen. Das heißt eigentlich nur, dass wir Konsum brauchen, dass unser Konsum alles am Laufen hält, damit das System nicht zusammenkracht.
Der große Unterschied zu unseren Fashion Bloggern, die sich nicht direkt auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, ist einfach, dass unsere grünen Blogger versuchen den Konsum zu nutzen, um so auf nachhaltigere Produkte hinzuweisen und ein Umdenken zu bewirken bezüglich der Produktion von Konsumgütern.

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Und warum das Ganze? Weil es verdammt nochmal keine wirkliche Alternative zum Kapitalismus gibt. Zumindest bisher nicht.
Ich möchte dennoch betonen, dass es da draußen bestimmt gute Ansätze gibt, wie man ein ganzes System zukünftig gestalten könnte, dass unsere Wirtschaft darstellt, aber diese sind meiner Meinung nach noch nicht wirklich ausgereift.
Nicht umsonst hat sich der Kapitalismus durchgesetzt.
Dadurch das einige versuchen eine Balance zu schaffen zwischen „mit dem System gehen“ und innovative Ansätze zur nachhaltigeren Wirtschaft gestalten, gibt es einen Mittelweg, wie man in nächster Zeit verfahren kann.
Dennoch bleiben noch eine Menge an Problemen, die gelöst werden wollen und wir haben nicht alle Zeit der Welt… Da trifft es sich gut, dass es so was, wie das Green Blogger Meetup gibt. ;)

Bist du grün oder müllst du noch?

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Das Green Blogger Meetup suchte seines Gleichen, denn es war das erste Treffen dieser Art. Dank Julia und Anna von subvoyage und Leonie von Glowing konnte das Meetup organisiert werden und das Ganze fand in Köln statt. Die Bloggerszene um Nachhaltigkeit und Co gibt es noch nicht so lange.
Mir war erst gar nicht klar, dass ich mit meinen Gedanken und Ideen gar nicht so alleine dastehe und so war es ziemlich aufregend für mich, als ich von den News über dieses Meetup gelesen habe. Am Ende habe ich mich dazu entschlossen dort hin zu fahren und ich bereue es kein Stück! Dort habe ich liebe Menschen getroffen, die ein ähnliches Interesse haben, wie ich und man konnte sich wunderbar austauschen und vernetzen.

Ich will mich vor allem für den Austausch und die netten Gespräche (Einfach Grünlich | Kistengrün | MinzawillSommer | Heldenwetter | A Hungry Mind)bei allen bedanken und natürlich bei den Organisatoren und deren Partner! Es war auch schön Ariane und Sabine wieder zu treffen! Es war ein spannender und gelungener Tag mit Diskussionen und Workshops, die meinen Blick über den Tellerrand mich haben riskieren lassen und ich kann nur sagen, wenn es ein nächstes Mal wieder geben sollte, dann bin ich gerne wieder dabei!

Wer genauer wissen will, wie der Tagesablauf war, schaut sich mal die Links weiter unten an. Da sind sehr schöne Beiträge dabei!

Zum Lesen: Einfach Grünlich | Mehr als Grünzeug | AHUNGRYMIND | Hello Mrs Eve | Fairflixt | Green Blogger Meetup | …

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Nachhaltigkeit gemacht? Was sind eure Gedanken dazu? Ist es für euch Thema euren Lebensalltag nachhaltiger zu gestalten? Ich freu mich auf eure Kommentare!


¹http://makroo.de/Das%20keynesianische%20Modell/Der%20Guetermarkt/Der%20Multiplikator/Das%20Paradox%20des%20Sparens.htm

2 Antworten

  1. Liebe Raydala,

    schöne Gedanken zum Blogger-Meet-Up. Ich fand das auch ein wirklich sehr spannendes und bereicherndes Treffen und wirklich toll organisiert!

    Ich denke, Du hast auf der einen Seite Recht, wenn Du den Konsum als Waffe, die wir haben, beschreibst. Nicht umsonst werben immer mehr Marken mit dem Wort ‚vegan‘.

    Auf der anderen Seite hat der Konsument nur eine sehr begrenzte Macht und muss sich auf das verlassen, was Hersteller und / oder Labels, wie das Bio-Label, angeben. Da aber nachhaltig im Trend ist, gibt es leider echt viel Greenwashing und durchaus auch immer wieder Betrug, leider gerade im Bio-Bereich.

    Die großen Schrauben kann (nur) und muss aus meiner Sicht die Politik drehe – so wie es etwa Frankreich mit dem Verbot von Einweg-Geschirr oder den Supermärkten auferlegten Wegwerf-Verbot für Lebensmittel vormacht. Schön wäre, wenn es das in Deutschland auch geben. Und: Warum nicht ein Einfuhr-Verbot für sandgestrahlte Jeans?

    Langfristig denke ich, müssen wir entweder unendliche Energie-Resourcen finden oder aber in der Tat unseren Konsum umgestalten und zwar in Form eines Verzichts / sehr bewussten Konsums. Sonst schafft es dieser Planet nicht – halt, falsch, sonst schaffen wir es nicht auf diesem Planeten. Das heißt für mich etwa: Ich kaufe lieber Second-Hand, als neue Klamotten von einem Bio-Label.

    Und in Sachen Lebensmittel müssen wir echt weg von der intensiven Landwirtschaft! Da ‚klappt‘ schon jetzt der ‚Kapitalismus‘ (in Form von viel produzieren für wenig Geld) nicht mehr: Die Böden gehen immer mehr kaputt vom vielen Düngen der intensiven Monokulturen (Stichwort Nitrat-Belastung durch Gülle). Ich freue mich total, dass ich ab diesem Jahr bei einer SoLaWi mitmache (Solidarische Landwirtschaft, hier in Köln heißt sie: Gemüsekoop) – ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

    Puh… viele Gedanken zu später Stunde ;-)

    Ganz herzliche Grüße!
    Jeannette alias Kraut Liese vom Wilden Wegesrand :-)

    1. Liebe Jeannette, vielen Dank für deinen Gedankengang. Ich finde es toll, dass du für dich selbst gewisse Alternativen wirklich umsetzt. Hier in Brandenburg ist z.B. eine SoLaWi noch nicht wirklich verbreitet. Aber auch ich gedenke, vielleicht mehr meinen Balkon zu nutzen und eigenes Gemüse anzubauen oder andere nützliche Pflanzen.
      Und zum Thema Politik: Ich kann von meiner Seite aus noch nicht erkennen, dass das Thema Nachhaltigkeit und alles was damit zusammenhängt so richtig angekommen ist bei den Politikern. Da werden die „kleinen“ Leute noch viele Male zur Wahlkabine gehen müssen, bis sich in dieser Richtung was tut.